Kolumne Oktober 2022

Wo ist der Schwung in Kirchheim hin?

Die Turbulenzen der letzten Jahre haben einige bittere Aspekte der Kirchheimer Politik offensichtlich werden lassen: Jenseits von Hurra-Aktionismus hat die Rathauskoalition nicht viel geschaffen für die Bürger im Ort. In vieler Hinsicht verkrustet und erstarrt Kirchheim.

Das Thema ökologische Nachhaltigkeit ist mittlerweile ein jahrzehntealtes. Umgesetzt ist es bei uns vor allem in Worten und Marketingslogans, kaum in wirklich spürbarer Sparsamkeit. Wo ist breiter Einsatz nachwachsender Rohstoffe? Wo ist eine Eingrenzung der Flächenversiegelung erreicht? Wann gibt es umfangreiche Fassaden- und Dachbegrünung? Wie geht es Tramling? Wie geht es den angelegten Ausgleichsflächen? Wie viele Bäume hat die TrockenwarnApp von „Smartheim“ gerettet?

Die vielen Fragen legen eine andere bittere bis seltsame Facette offen: Viele Informationen kommen nicht zeitnah und greifbar, transparent aufbereitet bei den Menschen hier an. Es gibt viele, viele Arbeitskreise und Initiativen, um zentrale Aspekte zu bearbeiten (Nahverkehr, Radwege, E-Ladestationen, Flüchtlingshilfe u.v.m.), aber von den Ergebnissen ist kaum zu hören, zu lesen oder im Alltag zu erleben. Der Bürger wird nur aufgefordert zum Zahlen und Ertragen.

Ja, die Bedingungen für Gemeindeentwicklung sind in den letzten Jahren hart geworden: Die Finanzlage ist akut, Energiekosten steigen dramatisch. Aber an Planungen wird hier eisern festgehalten, egal wie sehr sich die Lage verändert – das ist verantwortungslos!

Anderes bleibt unentwickelt:

Wo sind die Ergebnisse der digitalen Mitmachgemeinde-Umfragen?
Wo können Bürger weiterhin mitbestimmen?
Wie geht es dem digitalen Zwilling?
Wo ist Wohnraum für pädagogisches Personal an Kitas und Schulen?
Wo ist Wohnraum für medizinisches Personal z.B. des Collegiums und der Demenzeinrichtung?
Wo bleibt die Initiative, die anstehenden Probleme ernst zu nehmen?
Wo bleiben die klaren und ehrlichen Aussagen, wie drastisch die Geldprobleme in Kirchheim inzwischen sind und wie Konsequenzen zu ziehen sind?
Wo bleibt der Mut, auch mal zurückzurudern, Fehlentwicklungen zu benennen, Neuanfänge anzugehen?

Als kleine, aber stark kommunale Fraktionsgemeinde stehen wir zu einem alten und schlichten Motto: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Monika Fürhofer (VFW-Online) – Marcel Proffert (Fraktionssprecher) – Wolfgang Heinz-Fischer (1. Vorsitzender VFW)